Kierkegaard
Kirerkegaard war ein filosofischer und auch theologischer Denker, für den die Philosophie ein Mittel ist, über den christlichen Glauben neu nachzudenken. Für Kirkegaard gibt es drei Stadien der Existenz des Menschen.
1. Die drei Stadien der Existenz des Menschen
1.1 Ästhetisches Stadium
Im ästhetischen Stadium geht es dem Menschen ausschließlich um seine sinnlichen Empfindungen. Der Mensch ist über sich selbst noch nicht im Klaren. Er spürt jedoch auch, dass er in Äußerlichkeiten gefangen ist und sich nicht als Selbst erkennt. Deshalb ist er auch verzweifelt, da er mit sich selbst nicht im Reinen ist. Kierkegaard glaubt, dass der Mensch seinen verzweifelten Zustand nur durch Selbstironie erkennt. Indem der Mensch selbstironisch ist, gewinnt er einen erhöhten Standpunkt, von dem aus erkennt er seine Verzweiflung und versucht diese zu überwinden. Erst dann kommt er in das nächste Stadium.
1.2 Ethisches Stadium
Der Mensch erkennt sich in diesem Stadium als immanentes und transzendentes Wesen. Er ist nun vernünftig und begreift die Verantwortung vor sich selbst und der Welt. Er erkennt aber auch, dass er als vorerst rein immanentes Wesen, den transzendenten Teil seines Wesens nicht begründen kann. Die Schaffung eines geistigen Selbst, das nicht mehr der Kausalität der Welt untergeordnet ist, findet er nicht in sich selbst. Er findet sie Gott gegenüber, der die Ursache der Unendlichkeit und Freiheit des Menschen ist. Wenn der Mensch jedoch aus sich selbst heraus existieren will, statt sich in ein Verhältnis zu Gott zu setzten, führt ihn in dieser Weg in die Verzweiflung. Kierkegaard erklärt, dass der Humor ein Mittel ist, um den Sprung vom ethischen zum religiösen Stadium zu schaffen.
1.2 Religiöses Stadium
In diesem Stadium erkennt der Mensch sich als ein Selbst, dass von Gott abhängig ist. Das Ziel des religiösen Menschen besteht darin, in ein existenzielles Verhältnis zu Gott zu treten. Um dies zu erreichen, ist allein der Glaube ein Mittel dazu. Gott ist nicht der Kausalität der Welt untergeordnet und nicht rational zu erfassen. Daher erfordert der Glauben als Bedingung die "Kreuzigung des Verstandes". Der Verstand dient nur dazu, dass Unvernünftiges nicht geglaubt wird und er ist wichtig für die Selbstreflexion, um in dieses Stadium zu gelangen. Er ist jedoch kein Mittel zur intellektuellen Gotteserkenntnis. Glauben ist laut Kierkegaard nur möglich, weil sich Gott in Christus zu erkennen gab. Weil der Mensch nicht im Stande ist rational zu Gott zu gelangen, musste sich Gott selbst offenbaren. Diesen Sprung in den Glauben muss der Mensch immer wieder neu beginnen. Nur im Augenblick des Glaubens ist der Mensch nicht verzweifelt.
fonte letteraria:
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B8ren_Kierkegaard (20.01.2013; 20:21)